Der Stein, die Grenze, in Ewigkeit.“ Das Stutz-Kommando zog zu Beginn des Jubiläums Grenzbegangs am Tag der Deutschen Einheit als erstes Landrat Dr. Karl Schneider über den historischen Grenzstein, dann Widukind Fürst zu Waldeck und Pyrmont. Den Landrat natürlich mit dem Gesicht zu Nordrhein-Westfalen, der Fürst anders herum auf Hessen zu.
Vor genau 350 Jahren sorgte ein Grenzvertrag zwischen dem Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Waldeck für Frieden diesseits und jenseits der Landesgrenze. 1663 wurde die Landesgrenze vermessen und es wurden Grenzsteine gesetzt. 315 Steine markierten einst die Kurkölnische Grenze zu Waldeck 42 Steine befanden sich hiervon in der Flur von Erlinghausen. 1769 wurden viele Steine erneuert. Aus dieser Zeit sind noch die meisten Steine erhalten. Zwei sind wahrscheinlich noch aus dem Jahr 1663. Bis auf einen sind alle noch erhalten. Das Jubiläum nahm der Förderverein. Use Erlinghausen“ zum Anlass, den Grenzbegang zu den hessischen Nachbarn Kohlgrund und Neudorf auszurichten. Landrat Dr. Karl Schneider war eigens 78 km durch das Sauerland von seinem Wohnort aus an den östlichsten Zipfel des Kreisgebiets gereist. Gern habe er die Schirmherrschaft übernommen, sagte er, zumal auch die Grenzbereinigung für Udorf und Hontkirchen in den Beginn seiner Amtszeit fiel. Stellv. Bürgermeister Johannes Wüllner gratulierte mit einer Urkunde der Stadt, bevor auch er über den Grenzstein gezogen wurde. Etwa 170 Männer, Frauen und Kinder wollten wissen, woher die Grenze verläuft und die Grenzsteine stehen. Größtenteils mitten in der Feldllur, selten an Wegen oder Straßen. „Die Grenze hat eine bemerkenswerte Geschichte“, so Ortsvorsteher Thomas Schröder.Sie sei einst Grenze zwischen Königreichen gewesen. Sie grenze Länder ab, sei Kreisgrenze, Stadtgrenze zwischen Marsberg und Diemelstadt, Dorfgrenze von Erlinghausen´zu Neudorf und Kohlgrund und sei auch früher Konfessionsgrenze gewesen. davon war beim Ökumenischen Wortgottesdienst bei Stein Nr. 25, wo die Flur von Neudorf, Kohlgrund und Erlinghausen aufeinanderstößt, mit Vikar Elbracht und Pfarrerin Kolweiss, nichts zu spüren.
Am Stein Nr. 16 in der Uhlenflucht machten sich die Grenzgänger auf den Weg, darunter auch welche aus Meerhof, Obermarsberg, Rhoden, Kohlgrund und Neudorf. Zu jedem Stein wusste Erlinghausens Ortsheimatpfleger Herbert Dülme kleine Geschichten zu erzählen. Wie die am Stein Nr. 24 am Eilhäuser Weg. Im Jahr 1769 wurden Form und Größe der Grenzsteine festgelegt mit den entsprechenden Landeswappen und einem Kreuz im Sockel. Am Stein Nr. 28 in der Hasselbach lagerte 1646 ein großes schwedisches Heer, das damals die Oberstadt belagerte und eroberte. Die Truppen hatten wahrscheinlich an dieser Stelle eine Feldschmiede eingerichtet. Seitdem heißt der Bereich Schwedenschmitte. Stein Nr. 42 an der Eliasbuche von 1896 beendete den etwa sechs Kilometer langen Grenzbegang am letzten Stein in der Erlinghauser Flur am Übergang zu Udorf.